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So gelingt die private Altersvorsorge

Die private Altersvorsorge ist für viele Menschen ein eher lästiges Thema. Wie geht man das am besten an? Wählt man eine Versicherungspolice, oder spart man selbst? Und wenn ja, wie? Fragen über Fragen, die sich auftun. Und am Ende tun viele einfach – gar nichts.

Das Problem: Der Nutzen, den das gesparte Geld für Menschen in der Zukunft vielleicht irgendwann mal hat, fühlt sich deutlich geringer an als der in der Gegenwart. Und insbesondere beim Thema Altersvorsorge liegen Kosten und Nutzen zeitlich extrem weit auseinander. „Der Euro in der fernen Zukunft hat einfach einen geringeren Nutzen als der Euro, den man hier und heute in der Geldbörse hat“, schreibt Philipp Immenkötter in einer Studie zum Thema. Ökonomen untersuchen und beschreiben diese Verhaltensweisen mit verschiedenen Modellen und Theorien der Verhaltensökonomie, in diesem Fall der so genannten „hyperbolischen Diskontierung“. 

Demografischer Wandel 

Was erstmal sehr kompliziert klingt, ist relativ schnell erklärt: Wenn Menschen sich dafür entscheiden müssen, 100 Euro heute und sofort zu bekommen, oder 110 Euro in einem Jahr, dann entscheiden sich die meisten Menschen dafür, die 100 Euro sofort zu nehmen. „Die kurzfristige Belohnung wird dem langfristig als richtig erkannten Verhalten vorgezogen. Unzählige nicht eingehaltene Neujahrsvorsätze und Diäten geben anschauliche Beispiele“, schreibt Marius Kleinheyer in einer Studie zur finanziellen Vorsorge. Doch – auch das gehört zur Theorie der hyperbolischen Diskontierung – liegen beide Ereignisse in der Zukunft, werden Menschen in der Regel rationaler. Müssen sie sich beispielsweise dafür entscheiden, 110 Euro ein einem Jahr oder 120 in einem Jahr und einem Monat zu erhalten, kann es durchaus sein, dass sie sich für die letztgenannte Variante entscheiden. Aber was hat das jetzt mit dem Thema Altersvorsorge zu tun?

In Zeiten des demografischen Wandels kommt die gesetzliche Rente an ihre Leistungsgrenze. Um im Alter den Lebensstandard halten zu können, ist jeder und jede selbst gefordert – und muss früh damit beginnen, selbst vorzusorgen. Und wer die Theorie der hyperbolischen Diskontierung kennt, kann sich selbst überlisten, um das langfristig Richtige zu tun: privat für das Alter vorzusorgen. 

Mit Aktien für das Alter vorsorgen

Verhaltensökonomen und Psychologen haben bereits Vorschläge erarbeitet, wie Sparwillige die eigenen irrationalen Impulse, kurzfristige Belohnungen zu bevorzugen, umgehen können. Der gängigste Vorschlag ist die „freiwillige Selbstbindung“, etwa über einen Sparplan, bei dem das Geld eingezogen wird, bevor es für den Konsum zur Verfügung steht, schreibt Marius Kleinheyer. 

Doch dabei ist es wichtig, das Geld so anzulegen, dass es über die Jahre nicht an Kaufkraft verliert. Gerade, wenn der Anlagehorizont mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte lang ist (wie bei der privaten Altersvorsorge), eignen sich dafür Investitionen in Sachwerte, also qualitativ hochwertige Aktien. Warum? Unternehmen mit einer sehr guten Wettbewerbssituation und ausreichend Preissetzungsmacht können steigende Preise an ihre Kunden weitergeben und ihre Gewinne mit der Inflation steigern. Davon profitieren Anleger, die bereit sind, temporäre Kursschwankungen in Kauf zu nehmen. Doch auch bei Investitionen in Aktien oder Anleihen zögern viele Menschen. 
Die Vorbehalte gegen Investitionen in Aktien lassen sich ebenfalls mit der Theorie der hyperbolischen Diskontierung erklären. Viele Menschen sind nicht bereit, Ihr Geld in Aktien oder Anleihen zu binden, da es nicht ihrem intrinsischen Nutzenkonzept entspricht, schreibt Philipp Immenkötter. Schließlich geht es auch hier darum, erst in einigen Jahren oder gar Jahrzehnten von der Investition im Hier und Heute zu profitieren. 

Effektiv für das Alter vorsorgen

Insofern gilt es, gleich zweimal irrationale Abwägungen und Vorbehalte zu überwinden, um effektiv für das Alter vorzusorgen: Geld beiseitezulegen, das einem in der Gegenwart nicht zur Verfügung steht und dieses zusätzlich in Teilen am Kapitalmarkt zu investieren. Doch natürlich gilt es, klug zu diversifizieren: nicht alles in Aktien, nicht alles in Anleihen – und auch nicht alles in Edelmetalle wie Gold. Eine Anlagestrategie sollte sehr genau auf die  individuellen Ziele und Bedürfnisse von Anlegern abgestimmt sein. Anleger, die den Wert ihres für die Altersvorsorge zurückgelegten Vermögens vor allem erhalten möchten, können einen kleinen Teil davon in Aktien und den größeren Anteil in Anleihen investieren. Diejenigen, die mehr als den reinen Werterhalt anstreben und temporäre Schwankungen aushalten, können auch eine Anlagestrategie mit einer etwas höheren Aktienquote wählen.  

Glossar

Verschiedene Fachbegriffe aus der Welt der Finanzen finden Sie in unserem Glossar erklärt.

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Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde, auch (oder besser: insbesondere) an der Börse. Aktien, die als die großen KI-Profiteure gelten, haben ein Hoch nach dem anderen erklommen, bevor so manche von ihnen Anfang August korrigierten. Was bedeutet das langfristig für Anlegerinnen und Anleger?

 

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