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Global investieren: ETF oder aktiv gemanagter Fonds?

Der globale Aktienindex MSCI World ist vielen Anlegerinnen und Anlegern ein Begriff. Natürlich, schließlich gilt es, ein Portfolio breit zu diversifizieren und weltweit zu investieren. Und weil im MSCI World die ganze Welt steckt, sind Anleger damit bestens aufgestellt – oder?

Weltweit investieren und damit Risiken streuen – das ist ein weit verbreiteter Anlagegrundsatz. Deswegen gibt es zahlreiche ETFs, die Titel aus bestimmten (definierten) Ländern enthalten. Investieren Anleger in einen ETF, der beispielsweise den so genannten „Weltindex“ MSCI World abbildet, teilen sie ihr Vermögen anteilig auf die im Index enthaltenen Länder und Unternehmen auf. 

Passiv investieren mit ETFs

Der MSCI World enthält ausschließlich Aktien aus entwickelten Industrieländern, während in anderen Indizes wie dem MSCI All Country World Index (ACWI) oder dem FTSE All-World-Index neben Industrieländern auch Unternehmen aus Schwellenländern enthalten sind. Doch es gibt nahezu unzählbare weitere Indizes, die Unternehmen aus verschiedenen Regionen und Ländern, beispielsweise auch aus Schwellenländern oder Entwicklungsländern, enthalten. Anleger müssen sich gut überlegen, wie sie ihr Vermögen aufteilen möchten. 

Welches Gewicht die Länder in den Indizes (und in den ETFs) haben, richtet sich oftmals nach ihrer Marktkapitalisierung, also dem Börsenwert aller börsennotierten Aktiengesellschaften in dem jeweiligen Land. Da in den USA Tech-Unternehmen mit sehr hohen Börsenwerten beheimatet sind, ist das Gesamtgewicht der US-Unternehmen in vielen Indizes extrem hoch. So betrug der Anteil von US-Unternehmen im MSCI World-Index Mitte 2024 rund 70 Prozent, während deutsche Unternehmen lediglich auf einen Anteil von rund zwei Prozent kamen.

Gewichtung in ETFs 

Auch, welche Unternehmen die jeweiligen Länder im Index repräsentieren, richtet sich oftmals nach ihrem Börsenwert. Die bekannten Indizes enthalten ausschließlich Large Caps (mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 10 Milliarden US-Dollar) und Mid Caps (Marktkapitalisierung zwischen 2 und 10 Milliarden US-Dollar), also sehr große Unternehmen. Ihre Gewichtung im Index richtet sich ebenfalls nach ihrem Börsenwert. Das bedeutet: Sehr wertvolle US-Unternehmen wie Apple, Meta, Microsoft oder Nvidia haben in den Indizes ein überdurchschnittlich hohes Gewicht. 

Etwas anders verhält es sich bei aktiv gemanagten Fonds. Hier können Anlagestrategen und Portfoliomanager freier agieren. Doch auch viele aktive Portfoliomanager verfolgen einen Länder-Ansatz, haben also klare Vorgaben zur Gewichtung von Ländern und Regionen. Wie viel Sinn macht das in einer globalisierten Welt, in der global agierende Unternehmen ihren Umsatz gar nicht unbedingt im Heimatmarkt erwirtschaften, sondern in vielen anderen Ländern rund um den Globus?

Viele Unternehmen erwirtschaften Umsätze im Ausland

Ein gutes Beispiel hierfür ist der deutsche Aktienindex Dax. Die im Dax gelisteten Unternehmen erwirtschaften einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland. Auch, wenn die deutsche Wirtschaft in der Vergangenheit schwächelte, konnten viele Dax-Konzerne Umsatz und Gewinn steigern – weil sie global agieren. Insofern investieren Anleger, die ausschließlich Dax-Unternehmen im Portfolio haben, theoretisch in die ganze Welt.

Doch der deutsche Aktienindex Dax enthält lediglich 40 Unternehmen. Auch wenn man mit einer Investition in Dax-Unternehmen quasi in die ganze Welt investieren würde: Es wäre schade, sich bei der Suche nach erfolgreichen Geschäftsmodellen auf nur 40 Unternehmen zu beschränken. Schließlich gibt es in zahlreichen anderen Ländern qualitativ sehr hochwertige Unternehmen. Und da wären wir beim entscheidenden Punkt: Nicht die Herkunft eines Unternehmens sollte den Ausschlag für eine Investition geben, entscheidend ist die Qualität. 

In qualitativ hochwertige Unternehmen investieren

Qualitativ hochwertige Unternehmen verfügen über solide Bilanzen und eine sehr gute Wettbewerbsposition in Märkten, in denen sie ihren Umsatz erzielen. Auch ein gutes, integres Management ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Und natürlich sollte auch die Bewertung stimmen. Denn gute Unternehmen haben zwar ihren Preis – aber auch nicht jeden.

Solche Unternehmen gilt es zu finden. Sie können durch ihren Erfolg einem Index angehören – aber sie tun es nicht zwangsläufig. Und umgekehrt eignet sich auch nicht jedes Unternehmen, das einem Index angehört für eine Investition, nur, weil es diesem angehört – sei es wegen der Branchenzugehörigkeit, dem Börsenwert oder weil es in einem bestimmten Land beheimatet ist.

ETFs lenken Kapital in Unternehmen mit hohem Börsenwert 

Im Gegenteil: Eine wichtige Funktion der Aktienmärkte ist es, frisches Kapital in aussichtsreiche Unternehmen zu lenken. Durch passive Investments fließt Geld in Unternehmen allein, weil sie einem Index angehören. Wie die Geschäftsaussichten und das Wettbewerbsumfeld sind? Darüber bildet sich niemand eine Meinung. Eine wichtige Funktion des Aktienmarktes ist gestört. Passive Investments in ETFs lenken Kapital in Unternehmen, weil sie in einem bestimmten Land beheimatet sind, einen hohen Börsenwert haben oder einer bestimmten Branche angehören – und nicht, weil die Geschäftsaussichten überzeugen. 

Eine Investition ist eine langfristige Entscheidung

Wir, bei Flossbach von Storch, investieren ausschließlich in Unternehmen von deren Geschäftsmodell und Management wir absolut überzeugt sind. In Unternehmen, deren Wachstum und Gewinne vorhersehbar sind – ganz gleich, in welchem Land sie zu Hause sind. Wichtig ist, dass sie überdurchschnittlich anpassungs- und widerstandsfähig sind – andernfalls können Kriege oder Krisen die Geschäftsentwicklung stark beeinträchtigen. Eine gesunde Bilanz und ein starkes Management sind für uns die Grundvoraussetzung für jede Beteiligung.

Wir vertrauen nicht nur externen Ratings. Bevor wir uns an einem Unternehmen beteiligen, durchlaufen diese unsere hauseigenen Analyseprozesse. Denn eine Beteiligung ist für uns eine sehr langfristige Entscheidung. Wir verstehen uns als aktiver Investor, der mit dem Management im Austausch ist – und auf eine positive Entwicklung einwirkt. Die Qualität ist entscheidend. In welchem Land ein Unternehmen beheimatet ist, ist für uns zweitrangig.

Glossar

Verschiedene Fachbegriffe aus der Welt der Finanzen finden Sie in unserem Glossar erklärt.

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Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde, auch (oder besser: insbesondere) an der Börse. Aktien, die als die großen KI-Profiteure gelten, haben ein Hoch nach dem anderen erklommen, bevor so manche von ihnen Anfang August korrigierten. Was bedeutet das langfristig für Anlegerinnen und Anleger?

 

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