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Geldanlage
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Putins Krieg

Die russische Armee dringt in die Ukraine vor. An den Börsen fallen weltweit die Notierungen. Was bedeutet der Krieg in Osteuropa für Anleger?

 

Die Luftangriffe und der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine werden Europa verändern, werden womöglich die Welt verändern.

Wir schauen traurig und mit großer Sorge auf die Ereignisse in Osteuropa, immer noch hoffend, dass Diplomatie und Vernunft am Ende gewinnen werden. Auch wenn die Bilder und Fernsehansprachen, die in diesen Stunden aus der Ukraine und Russland übermittelt werden, eine andere Sprache sprechen.

Anders als die Annexion der Krim durch Russland 2014 kommt die Eskalation diesmal nicht überraschend. Der Konflikt hat sich über Wochen und Monate zugespitzt.

Kursbewegungen lassen sich nicht timen

Dennoch lassen sich die kurzfristigen Kursreaktionen, die Wladimir Putins Krieg auslöst, schwerlich (der jeweiligen Nachrichtenlage folgend) antizipieren; zumal das Vorgehen des russischen Präsidenten zwar kalkuliert, aber gleichermaßen erratisch ist. Timing-Versuche kosten langfristig meist Rendite. Insofern sind wir diesbezüglich vorsichtig.

Unser Ansatz als langfristiger Investor ist ohnehin ein anderer. Da das „Russland-Risiko“ beziehungsweise die Risiken bezogen auf Investments in Russland nicht neu sind, haben wir keinerlei Engagements in der Region. Wir meiden zudem seit Jahren Unternehmen, die allzu sehr vom russischen Markt abhängig sind und/oder die eine Krise in der Region deutlich und vor allem längerfristig treffen könnte – Banken gehören unseres Erachtens dazu.

Stattdessen besteht unser Aktienportfolio mehrheitlich aus Titeln, deren langfristiges Wachstums- und Ertragspotenzial weitgehend losgelöst ist von einzelnen Märkten oder potenziellen Länderrisiken. Die über ein erprobtes Geschäftsmodell verfügen und wenig verschuldet sind.

Im Fokus: ein robustes Portfolio

Gemäß unseren Investmentleitlinien, dargestellt im Flossbach von Storch - Pentagramm, versuchen wir, potenzielle Risiken zu reduzieren, in dem wir – neben der zuvor beschriebenen Qualität der einzelnen Investments – vor allem die Diversifikation in den Fokus rücken. Die uns anvertrauten Gelder in den gemischten Portfolios und Mandaten sind also zu jeder Zeit breit über verschiedene Anlageklassen, Einzeltitel und Währungen verteilt. Insofern sind Gold (physisch wie nicht physisch) und auch der US-Dollar wichtige und deshalb feste Bestandteile der Portfolios – und wirken in diesen Tagen als „portfolioimmanente Absicherungen“.

In Summe sollen die Portfolios so robust konstruiert sein, dass sie selbst größere Krisen weitgehend schadlos überstehen. Was nicht heißt, dass die Kurse nicht zeitweise deutlicher zurückfallen (können). Gut möglich, dass die Kapitalmärkte in den kommenden Tagen und Wochen weiter nachgeben werden, zumal es noch weitere Risikofaktoren gibt – allen voran die Inflation und die möglichen Reaktionen der Notenbanken darauf.

Es wäre unseres Erachtens angesichts dauerhaft negativer Realrenditen aber falsch, eine auf Sachwerte und damit reale Vermögensmehrung ausgerichtete Strategie aus Angst vor temporären Schwankungen über den Haufen zu werfen, auch wenn es für den Moment schwerfallen mag. Anders ausgedrückt: Ausgerechnet jetzt sein Aktienportfolio deutlich zu reduzieren, ist unseres Erachtens keine gute Idee.

Während der politische Schaden und das Leid der Menschen in der Ukraine immens sind, dürften sich die langfristigen Folgen für die Weltwirtschaft (zumindest nach derzeitigem Stand der Dinge) in Grenzen halten. Russlands Bedeutung rührt vor allem von seinen Rohstoffen her, insbesondere seinen Öl- und Gasvorkommen. Der „Westen“ wird deshalb kurz- bis mittelfristig deutlich höhere Energiekosten tragen müssen, sich nun aber vermutlich deutlich schneller von Russland als Energielieferanten emanzipieren.

 

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„Auf lange Sicht“

Die Zukunft ist ungewiss. Dem ist nicht zu widersprechen. Und die Vergangenheit taugt selten als Blaupause für das, was kommen mag. Sie hilft, gewisse Dinge einordnen zu können, nicht mehr.

Umso wichtiger ist die Haltung eines Investors – wie geht er an eine Sache ran? Und wie reagiert er auf Strukturbrüche, die so sicher kommen werden wie das Amen in der Kirche? Was ist ihm wichtig bei der Beurteilung des Kapitalmarkts und einzelner Investments? Kurzum: Was zeichnet erfolgreiche Geldanlage aus?

Letztendlich führen verschiedene Wege zum Ziel, zumal die Ziele variieren. Es braucht verschiedene Faktoren, um erfolgreich Geld anzulegen. Um die soll es im Folgenden gehen, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Einer ist uns dabei besonders wichtig – weil er so oft unterschätzt wird: der Faktor Zeit.

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