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Geldanlage
4 Minuten

Die etwas andere Dividendenstrategie

- Flossbach von Storch

Wie Ludwig Palm, Manager des Flossbach von Storch – Dividend, mit seiner Anlagestrategie häufige Fallstricke beim Thema Ausschüttungen umschifft.

Herr Palm, die klassische Berichtssaison nähert sich dem Ende. Wie wirken sich die US-Zollandrohungen aus?

Ehrlich gesagt, bisher kaum. Abgesehen von den schlagzeilenträchtigen deutschen Autobauern gab es sehr wenige Ankündigungen, Gewinne oder Dividenden zu senken.

Auch nicht von US-Unternehmen? Immerhin könnte es doch in den USA zu einer Rezession kommen.

Von den US-Unternehmen bisher auch nicht. Die meisten der Unternehmen in unserem Portfolio schütten seit Jahrzehnten kontinuierlich Dividenden aus. Sind doch die Sicherheit und Kontinuität der Dividende für uns deutlich wichtigere Anlagekriterien als die absolute Höhe der Ausschüttung.

Bemisst sich die Attraktivität einer Dividendenstrategie nicht vor allem nach der Höhe der erzielten Dividendenrendite?

Nein, das mag zwar so manche Schlagzeile über neue Dividenden in Rekordhöhe suggerieren. Doch für den Anlageerfolg sind immer Ausschüttung und Kursentwicklung einer Aktie entscheidend. Eine hohe Dividendenrendite lässt eine Aktie vor allem günstig erscheinen, was aber gute Gründe haben kann. Oft ist eine hohe Dividendenrendite sogar ein Indikator für ein erhöhtes Risiko.

Können Sie hier Beispiele nennen?

Gerne. Beispielsweise lag im europäischen Telekommunikationssektor die Dividendenrendite in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt bei 4,4 Prozent per annum – also relativ hoch. Und auch wenn es Ausnahmen gibt, wurden in diesem Sektor mehrheitlich in der Vergangenheit aufgrund fehlender Wachstumsperspektiven Gewinne ausgeschüttet statt reinvestiert. Das Gewinnwachstum war entsprechend gering und die Kursentwicklung, gemessen am Stoxx Europe 600 Telecommunication Index, in diesem Zeitraum deutlich negativ.

Grundsätzlich achten Sie also vor allem auf Dividendenstabilität und -wachstum?

Ja, diese beiden Kriterien sind deutlich wichtiger. Aber in erster Linie suchen wir Unternehmen mit einer aus unserer Sicht gut vorhersagbaren und starken Gewinnentwicklung. Dann kommen die genannten Dividendenkriterien obendrauf. Können es sich doch nur sehr gute Unternehmen leisten, auch in Krisenzeiten kontinuierlich Gewinne auszuschütten und die Dividenden über die Zeit zu steigern.

Das klingt fast nach Dividendenaristokraten, also nach Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahre regelmäßig Dividenden zahlen …

… und die Ausschüttungen regelmäßig erhöht haben. Ja, Dividendenaristokraten sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Portfolios. Aber auch Unternehmen, die aus unserer Sicht auf dem besten Weg dorthin sind, zählen dazu.

Auf dem Weg zum Dividendenaristokraten – das klingt interessant. Können Sie Beispiele nennen?

Gerne. Microsoft zahlt beispielsweise seit 2003 regelmäßig Dividenden und hat diese immer wieder erhöht. Ähnlich die chinesische Tencent, die seit 2010 ausschüttet. Beide zählen bei uns zu den größten Fondspositionen.

Gleich zwei Technologieunternehmen. Ist das nicht ein ungewöhnlicher Sektor für Dividendenstrategien?

Das hat sich verändert. Früher wurden vor allem in den Sektoren Basiskonsumgüter und Gesundheit sehr regelmäßige und wachsende Dividenden bezahlt, heute zählen immer mehr Unternehmen aus dem Technologiebereich dazu. Trotz der Investitionen ins eigene Geschäft bleibt hier oft noch genügend Raum für Ausschüttungen an die Anteilseigner.

Dennoch fragen sich viele, ob Dividendenstrategien überhaupt noch lohnen; schließlich ist die Nullzinsphase vorbei.

Wir warnen davor, Zinserträge und Dividenden gleichzusetzen. Einerseits sind bei Anleihen Zinszahlungen vertraglich verpflichtend, solange der Emittent nicht pleitegeht. Dividenden müssen hingegen Jahr für Jahr neu beschlossen werden. Zum zweiten ist die Ausschüttung bei Dividendentiteln eben nur ein Teil der Wertentwicklung. Hinzu kommt die Kursentwicklung der Aktie. Zudem sinken die Zinsen im Euroraum zwar wieder. Doch insbesondere in den USA bleibt die höhere Inflation ein Thema. Und Dividendenwerte sind Sachwerte, die Inflationsschutz bieten können. Das gilt insbesondere für die oft wettbewerbsstarken Unternehmen in unserem Portfolio, die Preise setzen und Margen vielfach halten können.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Disclaimer:

Der Flossbach von Storch - Dividend eignet sich für wachstumsorientierte Anlegerinnen und Anleger. Die mit dem Fonds verbundenen Chancen und Risiken sowie Informationen zu den Kosten entnehmen Sie bitte den Fondsdetails.

Ein umfangreiches Glossar zu Themen und Begriffen finden Sie auf http://www.flossbachvonstorch.de/de/finanzwissen/glossar/

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