Der April glich an den Börsen einer Achterbahnfahrt. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Abend des 2. April – des von ihm so genannten „Liberation Day“ – quasi alle wesentlichen Handelspartner des Landes mit scharfen Zöllen belegte, gingen sowohl die globalen Aktienmärkte als auch der US-Dollar auf Talfahrt.
Neben der Höhe der Zölle sorgten auch die eigenwillige Berechnungsmethodik (und die in den Folgetagen teils widersprüchliche Kommunikation) für große Verunsicherung bei Unternehmen und Investoren. Die starke Marktreaktion an den Folgetagen erinnerte zum Teil an die Panik zu Beginn des Ausbruchs der Corona-Pandemie im Februar/März 2020.
Neben der starken Reaktion von Währungs- und Aktienmarkt könnte auch die Schwäche bei US-amerikanischen Staatsanleihen Trump dazu bewegt haben, die meisten Strafzölle über ein Grundniveau von 10 % hinaus vorerst auszusetzen und Fortschritte in den Verhandlungen mit zahlreichen Ländern zu betonen.
Dies brachte eine Wende am Aktienmarkt. Der zwischenzeitlich um mehr als 10 % eingebrochene US-Aktienindex S&P 500 konnte den Monat April am Ende mit einem nur leichten Verlust von 0,7 % abschließen.
Der US-Dollar hingegen blieb über den Monat schwach und verlor gegenüber dem Euro 4,5 %. Dies drückte die Wertentwicklung für Investoren aus der Eurozone. Der globale Aktienindex MSCI World, in dem US-Aktien rund 70 % ausmachen, verzeichnete in Euro einen Verlust von 4,1 % im Berichtsmonat.
Die Berichtssaison der Unternehmen war dementsprechend stark geprägt von Fragen bezüglich der Effekte der Zölle. Die meisten der Firmen in unserem Portfolio sahen bislang noch keine starken Auswirkungen, allerdings lag der „Liberation Day“ auch nach dem Ende des ersten Quartals.
Nahezu alle Unternehmen zeigten sich dementsprechend in ihrem Ausblick für den Rest des Jahres weniger zuversichtlich, die Unsicherheit ist merklich gestiegen. Auch wir befinden uns in einer abwartenden Haltung bezüglich des weiteren Verlaufs des Handelskrieges.
Fest steht, dass Zölle in der ursprünglich angekündigten Höhe dramatische wirtschaftliche Verwerfungen mit sich bringen würden. Es scheint aber auch wahrscheinlich, dass ihr Gesamtniveau letztlich wohl deutlich reduziert werden wird.
Für unsere Beteiligungen im Portfolio sind wir zumindest für den Fall stärkerer Verwerfungen optimistisch, dass diese sich als überdurchschnittlich resilient erweisen sollten. Denn unsere Einschätzung dieser Resilienz und Anpassungsfähigkeit spielt eine wichtige Rolle bei unserer Beurteilung der Unternehmensqualität.