Im Juni zeigte sich erneut ein differenziertes Bild an den globalen Rentenmärkten, wobei die Renditebewegungen des Vormonats in Teilen revidiert wurden. Während sich US-Anleihen (währungsgesichert) positiv entwickeln konnten, verzeichneten Euro-Anleihen eine leichte Konsolidierung. Die EZB senkte ihren Einlagensatz zwar erneut um 25 Basispunkte (BP) auf nunmehr 2 % und erreichte damit die Mitte ihres neutralen Leitzinsbereichs von 1,75-2,25 %. Gleichzeitig deutete EZB-Präsidentin Lagarde aber an, dass der Zinssenkungszyklus vorerst weitgehend abgeschlossen sein könnte – dies sorgte für eine gewisse Ernüchterung bei Euro-Anleihen. Mit Blick voraus zeigen sich allerdings große Teile des EZB-Rats besorgt bezüglich der weiteren Wachstumsrisiken – und offen für eine akkommodative geldpolitische Ausrichtung mit weiterer Lockerung.
Im Monatsvergleich notierte die Rendite 5-jähriger deutscher Bundesanleihen rund 10 BP höher. Auf der anderen Seite des Atlantiks sorgten hingegen überraschend „dovishe“ Kommentare der beiden Fed-Mitglieder Waller und Bowman für niedrigere US-Renditen, indem sie die Tür für weitere zeitnahe Lockerung weit öffneten. Die Rendite 5-jähriger US-Staatsanleihen notierte somit im Monatsvergleich rund 16 BP niedriger. Die geopolitische Eskalation im Nahen Osten beeinflusste nur kurzzeitig den Rentenmarkt und das Risikosentiment. Die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen weiteten sich nur vorübergehend aus und notierten im Monatsvergleich sogar leicht enger gegenüber Bundesanleihen. Im Portfolio haben wir die Rücksetzer am Rentenmarkt zur Monatsmitte für Zukäufe genutzt, sowohl in Euro-Anleihen als auch in US-Papieren – und die Portfolioduration moderat auf rund 2,15 Jahre erhöht (leicht oberhalb der Mitte unseres Steuerungsbandes). Am Primärmarkt haben wir außerdem selektiv Opportunitäten zur Vereinnahmung von Neuemissionsprämien wahrgenommen.