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Keine Panik

Sich in schwierigen Zeiten über Wasser zu halten und möglichst sogar besser aufzustellen – nicht weniger erwarten wir von Unternehmen, in die wir investieren.

Kontrollverlust ist eine der Grundängste des Menschen. Ausgeliefert sein, von Gefahren überrascht zu werden, ohne etwas dagegen tun zu können. Diese Vorstellung beunruhigt viele. Wer kennt nicht das flaue Gefühl im Flugzeug bei heftigen Turbulenzen. Wenn Passagieren nur das Vertrauen auf die Fähigkeiten im Cockpit bleibt ...

Bei heftigen Kursbewegungen an den Aktienmärkten ist es nicht anders. Auch hier steigt oft reflexartig das Bedürfnis, jetzt „aktiv“ zu werden, eine Reißleine zu ziehen, möglichst viel umzuschichten. Die Umschlagshäufigkeit des Portfolios droht wohl auch deshalb in schwierigen Marktphasen zum Gradmesser für gutes Risikomanagement zu werden.

Doch Vorsicht. So einfach ist es nicht. Natürlich kann es in manchen Fällen angebracht sein, rasch auf sich verändernde Gegebenheiten zu reagieren. Etwa, wenn Fehler in der eigenen Analyse gemacht wurden oder ein struktureller Bruch in einem lang andauernden Trend stattfindet, der für ein Investment ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. In solchen Fällen kann es sogar fahrlässig sein, untätig zu bleiben.

Dennoch ist es wenig ratsam, einfach diesem Reflex nachzugeben. Und tragischerweise richten so manche vor allem aus Vorsichtsgründen das eigene Portfolio in schwierigen Zeiten immer wieder anders aus. Aktivität sollte aber, und das gilt insbesondere in Krisenzeiten, kein Selbstzweck sein. Es gilt, die richtigen Dinge zu tun, nicht irgendwas. Und das auch noch übereilt, ohne mögliche Folgen in letzter Konsequenz zu durchdenken.

Verstärkt wird der Impuls, zu handeln durch einen endlosen und immer aufgeregten Strom an Nachrichten. Wenn sich aber der Anlagehorizont zunehmend verkürzt, etwa auf die nächsten Quartalszahlen, den nächsten Zinsentscheid oder das nächste Chartsignal, dann hecheln Anlegerinnen und Anleger meist nur noch Trends hinterher, die sie in den seltensten Fällen einholen können. Ihr langfristiges Anlageziel haben sie dabei meistens aus den Augen verloren.

Risikomanagement per Aktienauswahl

Wir möchten vielmehr langfristig am Erfolg erstklassiger Unternehmen teilhaben und wählen diese daher sehr aufwendig aus. Ein Analyseprozess kann in unserem Haus schon mal einige Wochen dauern. Aufwendige Szenarioanalysen werden dabei von allen Unternehmen durchlaufen, die bei uns auf die Kaufliste gelangen.

Natürlich passen auch wir einzelne Positionen immer wieder an, beobachten Entwicklungen und hinterfragen die eigenen Annahmen. Doch grundsätzlich vertrauen wir unseren Unternehmen – und das auch in Krisenzeiten. Schließlich müssen in all diesen sorgfältig ausgewählten Unternehmen die Verantwortlichen die Fähigkeit haben, mit Krisen gut umzugehen.

Mit anderen Worten: Nicht wir, die Anleger und Anlegerinnen, sondern die Unternehmen, in die wir investieren, sollten sich (auch) in schwierigen Zeiten optimal aufstellen. Je überzeugender ihr Geschäftsmodell, ihre Wettbewerbsposition und ihr Management, desto höher schätzen wir die Wahrscheinlichkeit ein, dass es ihnen gelingt, trotz allem auch in der Zukunft weiter attraktive Erträge zu erzielen. Und Krisenzeiten zu nutzen, sich für die Zukunft noch besser aufzustellen.

Die Erfolgsrezepte dafür mögen unterschiedlich sein. Doch in der Vergangenheit haben viele der Unternehmen in unseren Portfolios sowohl in der großen Finanzkrise von 2008/2009 als auch in der Corona-Krise ab März 2020 ihre Gewinne zügig wieder auf das Vorkrisenniveau heben und weiter steigern können. Manche dieser Firmen können eine sehr lange Historie mit nachhaltig steigenden Gewinnen vorweisen, obwohl sie sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in schwierigen Marktphasen bewähren mussten.

Vertrauen ist ein hohes Gut, auch mit Blick auf die Psyche von Anlegern. Mit dem Bewusstsein, in qualitativ hochwertigen Unternehmen investiert zu sein, lassen sich Kursturbulenzen aus unserer Sicht besser ertragen. Und für das beste Risikomanagement halten wir neben der sinnvollen Diversifikation eines Portfolios vor allem die Auswahl von Aktien qualitativ hochwertiger Unternehmen.

Der Artikel ist von Kubilay Yalcin, Portfolio Director Equity bei der Flossbach von Storch AG. Er stammt aus unserem Magazin „Position“, das Sie hier kostenfrei abonnieren können.

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