Der Mai war erneut von handelspolitischen Impulsen der US-Regierung geprägt. Eine 90-tägige Zollsenkung zwischen den USA und China und die Verschiebung einer neuerlichen Zollandrohung an die Europäische Union sorgten für Entspannung an den Aktienmärkten. Der globale MSCI World gewann im Mai (in Euro und inklusive Dividenden gerechnet) 6,1 % und konnte die Verluste seit dem 2. April, als Präsident Donald Trump am sogenannten Liberation Day umfassende Zölle verkündete, vollständig aufholen.
Die Marktteilnehmer scheinen darauf zu setzen, dass Trump angesichts der zahlreichen Kehrtwenden der vergangenen Wochen immer einknickt, bevor seine Politik einen zu großen realwirtschaftlichen Schaden verursacht. Aktuell scheint es nicht so, dass Unternehmen trotz der Unsicherheiten bei langfristigen Investitionen hart auf die Bremse treten und sich die wirtschaftliche Aktivität deutlich entschleunigt.
Dabei ist es keinesfalls ruhiger geworden an der Front der wirtschaftspolitischen Impulse der Regierung.
Gegen Ende des Monats rückte die ausufernde Staatsverschuldung der USA in den Fokus. Trumps Steuerreform passierte das Repräsentantenhaus und dürfte bei einer Zustimmung des Senats eine (weitere) Belastung für den US-Haushalt darstellen. Die erhöhte Nervosität am Anleihemarkt konnte die Stimmung am Aktienmarkt aber nicht nachhaltig trüben.
Im Portfolio kamen die größten positiven Wertbeiträge im Mai von drei US-Unternehmen: dem Software- und Cloudanbieter Microsoft, dem Hersteller von Kabel, Steckverbindungen und Sensoren Amphenol sowie dem Tierdiagnostik-Anbieter Idexx Laboratories.
Negative Wertbeiträge lieferten die Aktien des US-Dienstleisters für die Verwertung von Unfallfahrzeugen Copart, das US-Konglomerat Berkshire Hathaway sowie der dänische Medizintechnikkonzern Coloplast. Bei Berkshire Hathaway gab der 94-jährige CEO Warren Buffett bekannt, das Amt zum Jahresende an seinen bereits länger designierten Nachfolger Greg Abel zu übergeben. Coloplast musste Anfang Mai seine Gewinnerwartung für das laufende Jahr reduzieren, was auch CEO Kristian Villumsen das Amt kostete. Der Aufsichtsratsvorsitzende und frühere CEO Lars Rasmussen übernahm das Amt, bis ein neuer CEO gefunden ist. Der Aufsichtsrat war angesichts der Investitionen der vergangenen Jahre mit dem realisierten Wachstum unzufrieden, und erhofft sich unter neuer Führung stärkere Impulse. Auch wenn Management-Wechsel immer Risiken mit sich bringen, überwiegen nach unserer Einschätzung angesichts der starken fundamentalen Basis des Unternehmens und der gesunkenen Bewertung der Aktie die Chancen.