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Entspannung am Aktienmarkt

- Flossbach von Storch - Multiple Opportunities

Der Mai war erneut von handelspolitischen Impulsen der US-Regierung geprägt. Eine 90-tägige Aussetzung der erhöhten Zölle zwischen den USA und China und die Verschiebung einer neuerlichen Zollandrohung gegenüber der Europäischen Union sorgten für Entspannung an den Aktienmärkten.

Der MSCI World gewann im Berichtszeitraum 6,1 % (in Euro und inklusive Dividenden gerechnet). Im Fokus stand zudem die ausufernde Staatsverschuldung der USA. Donald Trumps Steuerreform passierte das Repräsentantenhaus und dürfte bei einer Zustimmung des Senats eine (weitere) Belastung für den USHaushalt darstellen. Auch deshalb senkte die Ratingagentur Moody’s die Bonitätsnote der USA von Aaa auf Aa1; die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Der Anstieg der Renditen auf rund 4,4 % bei 10-jährigen Treasuries hat den Zinsabstand zu 10-jährigen Bundesanleihen auf fast zwei Prozentpunkte erhöht. Für die USA wird der Schuldendienst immer teurer. Der Goldpreis blieb unverändert.

Im Mai profitierte das Portfolio unter anderem von den Investments in Aktien von Microsoft und dem Elektrifizierungsspezialisten Legrand in Frankreich. Durch die (vorerst) gemäßigteren Zollsignale aus Washington erholten sich Titel konsumnaher Unternehmen, sodass auch die Aktien von BMW und Adidas nennenswert zur Wertentwicklung beitrugen. Da die US-Regierung weiterhin kritisch auf die Pharmaindustrie blickt, entwickelten sich die Aktien von Thermo Fisher und BioNTech negativ.  Die erratische US-(Zoll-)Politik und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten werden uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Auch wenn die ökonomische Ausnahmestellung der USA nicht gefährdet ist, werden Investoren künftig höhere Risikoprämien für US-Anlagen (vor allem bei Staatsanleihen) verlangen, worunter auch der US-Dollar leiden dürfte. Die Aktienmärkte haben diese Unsicherheiten bislang erstaunlich gut weggesteckt.

Das Risiko einer Rezession oder eines aus dem Ruder laufenden Haushaltsdefizits wird als gering eingeschätzt. Der US-Aktienmarkt hat das Niveau vom Jahresbeginn wieder erreicht. Für europäische Anleger ist dies allerdings ein schwacher Trost, denn in Euro gerechnet liegt der S&P 500 Index immer noch rund 8 % im Minus.

Wir halten an unseren langfristig ausgerichteten Aktien-Engagements fest. Die Brutto-Aktienquote beträgt 73 %, nach Abzug der Teilabsicherung sind es 60 %. Angesichts des in beide Richtungen unsicheren Umfelds (aus unserer Sicht sind positive wie negative Überraschungen möglich) halten wir diese Positionierung für angemessen.

Wir haben begonnen, Rückschläge bei Aktien von Unternehmen, die wir seit längerer Zeit im Fokus haben, aber bislang aus Bewertungsgründen nicht gekauft haben, für Käufe beziehungsweise Aufstockungen zu nutzen. Chancen sehen wir etwa bei Titeln, wo der Markt größere Einbußen bei der Geschäftsentwicklung zu pessimistisch einschätzt.

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