Schuldenschwemme, politische Konflikte und sinkendes Vertrauen in den US-Dollar treiben das Edelmetall von einem Höchststand zum nächsten. Auf Sicht könnte es am Aktienmarkt bei niedrig bewerteten Titeln Chancen geben. Was sich in unserem größten Multi-Asset-Fonds im September getan hat.
Die Inflation in den USA verharrt weiterhin auf erhöhtem Niveau, während Arbeitsmarkt und Wirtschaft schwächer erscheinen. In diesem für Notenbanker herausfordernden Umfeld senkte die Federal Reserve ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte. Für die Marktteilnehmer kam der Zinsschritt nicht überraschend, bis zum Jahresende werden zwei weitere Zinsschritte in gleicher Höhe erwartet. Der globale Aktienindex MSCI World legte im September in Euro gerechnet um 2,8 Prozent zu. Angesichts sinkender Renditen und vor dem Hintergrund geopolitischer Risiken stieg der Goldpreis (in Euro gerechnet) auf Monatssicht um elf Prozent.
Auch im Fonds hat im September vor allem Gold positiv zur Kursentwicklung beigetragen. Wir halten unverändert 11,3 % in Gold. Der Wert des Edelmetalls steigt, weil weltweit die Schuldenproblematik eklatanter wird, der Regierungseinfluss auf die US-Notenbank zunimmt und zudem politische Konflikte und Handelshemmnisse Sorgen bereiten. Zudem schwindet das Vertrauen in den US-Dollar als Reservewährung. Am Aktienmarkt hingegen dominiert eine kleine Gruppe an großkapitalisierten Firmen die Indexentwicklung. Von diesen wird erwartet, dass sie sich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz zum einen den wirtschaftlichen Unwägbarkeiten entziehen und zum anderen in Zukunft hohe Renditen auf ihre enormen Kapitalausgaben erwirtschaften können. Zwei Drittel des Zugewinns im US-amerikanischen S&P 500, dem mit Abstand wichtigsten Aktienindex weltweit, kam im vergangenen Monat über nur eine Handvoll Technologieaktien. Wir sind im Fonds, der aktuell mit rund 69 % des Fondsvolumens netto in Aktien investiert ist, breiter diversifiziert. Uns erscheint das Risiko zu hoch, bei zunehmend ambitionierten Bewertungen dem KI-Trend undifferenziert zu folgen. Dennoch halten wir Technologieaktien im Portfolio, zu nennen sind beispielsweise Alphabet oder der vom Datencenterausbau profitierende Industriespezialist Amphenol, die beide zu den positiven Wertbeiträgern im September zählten. Negativ schlugen im abgelaufenen Monat die Aktien des Spirituosenherstellers Diageo, die Titel der Deutschen Börse sowie die Aktien von Constellation Software zu Buche, bei denen der Vorstandschef das Unternehmen krankheitsbedingt verlassen musste.
Nach vorn blickend sehen wir unter anderem Chancen bei niedrig bewerteten Konsumaktien, die aktuell vom Markt eher ignoriert werden. Die durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisse unserer defensiven Konsumtitel sind so niedrig wie lange nicht mehr. Wir halten es vor dem Hintergrund der ausgeprägten Ungewissheit für ratsam, trotz der jüngsten Preisanstiege weiterhin Gold zu halten.