Große Technologieaktien sind zuletzt deutlich gestiegen. Gehen die Erwartungen an die Künstliche Intelligenz auf? Unser globaler Aktienfonds setzt grundsätzlich auf eine gesunde Diversifikation, wie der Monatsbericht für September zeigt.
Die Inflation in den USA ist immer noch nicht (vollständig) besiegt, während der Arbeitsmarkt zunehmend Zeichen von Schwäche zeigt. In diesem herausfordernden Umfeld hat die US-Notenbank die Leitzinsen zum ersten Mal seit Dezember 2024 gesenkt. Mit Blick auf die US-Realwirtschaft ist von zunehmender Bedeutung, wie nachhaltig die wachstumstreibenden Investitionen rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) sind. Die KI-Euphorie trieb wiederum die Aktienmärkte.
Außergewöhnlich war am 10. September ein rund vierzigprozentiger Kursanstieg der Oracle-Aktie an nur einem Tag, nachdem das Unternehmen einen Auftragseingang von 300 Milliarden US-Dollar durch OpenAI vermeldete. Spannend ist der Zirkelbezug von Auftraggebern und Kunden: Damit Oracle die Rechenzentren für OpenAI aufbauen kann, muss es Grafikchips von Nvidia kaufen. OpenAI fehlt unterdessen das Geld, um sich die Cloud-Kapazitäten von Oracle zu sichern, weshalb sich Nvidia mit 100 Milliarden US-Dollar an OpenAI beteiligt – und damit letztendlich seine eigenen Chips vorfinanziert. Dieser Zirkelbezug kann für alle profitabel enden, wenn OpenAI seine Modelle weiter signifikant verbessern und damit viele hundert Milliarden oder gar Billionen US-Dollar an Umsatz erzielen kann.
Der „Einsatz“ im KI-Rennen – und mit ihm das Risiko von Fehlallokationen und Überinvestitionen – ist aber zweifelsohne gestiegen. Im Portfolio versuchen wir dem durch eine gesunde Diversifikation sowie Bewertungsdisziplin entgegenzuwirken, ohne dabei die Chancen aus dem Blick zu verlieren.
Dem KI-euphorischen Umfeld entsprechend kamen die drei größten positiven Wertbeiträge im September von unseren Beteiligungen an drei US-Unternehmen: dem Ausrüster von Halbleiterherstellern Applied Materials, Google-Muttergesellschaft Alphabet und Amphenol, dessen auf die Ausrüstung von KI-Datenzentren ausgerichtete Sparte zuletzt sehr hohe Wachstumsraten verzeichnete. Alphabet erfuhr Anfang September zudem Rückenwind, als ein Richter in einem Wettbewerbsverfahren deutlich mildere Auflagen verkündete als befürchtet.
Die größten negativen Wertbeiträge kamen aus unseren Beteiligungen am kanadischen Unternehmenssoftware-Anbieter Constellation Software, dem dänischen Medizintechnik-Konzern Coloplast sowie dem US-Finanzdienstleister S&P Global. Constellation Software musste im September den Rücktritt seines Gründers Mark Leonard aus gesundheitlichen Gründen verkünden. Coloplast belastete eine Untersuchung der US-Regierung hinsichtlich möglicher Importzölle, die Teile des Produktportfolios des Unternehmens betreffen könnten.



